Elbrus 5.642m mit Ski

Weiße Bergspechte Fahne am Elbrus – alle 13 Teilnehmer standen am 14.Mai am Gipfel des Pik Elbrus 5.642m.

Von Wien über Moskau und Mineralny Vody sind wir weiter mit dem LKW durch das Baksan-Tal zum Bergsteiger Camp Ullu Tau gefahren. Dieses liegt im Adyr Su-Tal, welches Teil des Zentral Kaukasus ist. Es standen uns dann drei herrliche Skitourentage zum Akklimatisieren zur Verfügung und sind unter anderem auf den Chotchat, Pass Granovskova und den vorgelagerten Gendarm von Kichkidar gegangen. Alle nach Auskunft unseres russischen Guides 3.750m hoch. Die Höhenangaben sind alle eher als relativ zu sehen und …

hängen von der Tagesverfassung der gefragten Person ab ;-) Es waren jedenfalls fantastische Frühjahrsbedingungen mit super Firn und am zweiten Tag gab‘s sogar vom Pass herunter einen „fetten Powderalarm“ der bei der Abfahrt in lautem Juchazn endete.

Nach den traumhaften Skitouren-Tagen im Adyr Su-Tal sind wir per Bus weiter ins russische Skizentrum Terskol am Fuße des Elbrus Vulkanes gefahren. Von hier ging’s bequem weiter mit zwei Seilbahnen zur Bergstation „Mir“ ~3.500m. Von hier aus teilte sich die Gruppe in das Fußvolk, die mit Skiern zu den Garabashi-Biwaktonnen aufstiegen und in das Oberhaus die bequem mit dem Radtruck hochfuhren. Die Schlafcontainer bildeten unser Heim für die nächsten Tage und man fiel auch ohne Schlaftablette in die sanfte Horizontale, wenn so mancher am Abend seine Skischuhe auszog. Ansonsten bildeten sie einen wirklichen Schlafkomfort, wenn man den Wind außerhalb vorbei strömen hörte und daran dachte, dass man ansonsten in einem Zelt nächtigen müßte. Tags darauf starteten wir eine Akklimatisierungstour vorbei an der Diesel Hut zu den Pastukhov-Felsen auf 4.600m. Hier machten wir noch ein Steigeisentraining und stiegen noch etwa 100Hm auf, bevor wir wieder abfuhren.
Am nächsten Tag war der große Gipfeltag, allerdings als wir um 03.00h aufstanden und der Wind so heftig um die Container zog, dass man befürchten musste, dass es einen holt, beschlossen wir weiter zu schlafen und den Tag als Rasttag zu nutzen. Manche gingen nochmals spazieren zur Diesel-Hut, andere lagen im Container und lasen einfach, andere hatten mit ihrem i-phone ein bisschen Empfang und surften. Die Stimmung natürlich verflog schön langsam, die letzten schönen Skitourentage waren bereits Vrgangenheit und die Angst den Gipfel tags darauf auch nicht machen zu können wurde immer größer. Wie’s kommt so kommt’s – standen wir am nächsten Tag wieder um 03.00h auf, der Wind war zwar nicht verschwunden, doch um einiges besser als noch am Tag zuvor. Wir entschlossen uns bereits bei der Besprechung im Ullu Tau Camp, dass wir, um optimale Gipfelchance zu haben, mit dem Radtruck bis zu den Pastukov-Felsen fahren würden. Das erste Stück waren wir ja ohnehin schon gegangen und wir müßten dann „nur“ noch die letzten 1.000Hm aufsteigen. Also machten wir das am nächsten Morgen und fuhren mit dem Truck bis zu den Felsen. Von hier gings über teilweise Blankeis weiter und es dauerte nicht lange bis die ersten Harscheisen brachen und Teilnehmer gezwungen wurden mit Steigeisen weiter zu gehen. Der Rest ging bis zum Sattel auf ~5.300m mit Skiern, wo diese deponiert wurden, und dann zu Fuß weiter auf den Gipfel. Bis hier her schafften es alle 13 Teilnehmer. Es gibt nichts Schöneres für einen Bergführer, wenn alle Teilnehmer den Gipfelerfolg feiern können.
Danach stiegen bzw. fuhren wir ab und feierten noch in den Containern mit dem ersten Bier seit Tagen unseren Gipfelsturm. Die Zweifel vom Vortag waren ausgeräumt und die Freude groß.
Am letzten Bergtag sind wir noch bis zur Mittelstation mit Skiern abgefahren, sofort rein ins Hotel zum Duschen und danach wurde am Markt in Terskol noch heftig gefeilscht.
So fuhren wir dann zurück nach Minralny Vody und per Flieger über Moskau nach Wien in die Heimat und freuten uns wieder über die Zivilisation oder war das bereits schon wieder der Auftakt fürs nächste Fernweh????

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die Bergspechte.at

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